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TONSTUDIOS
Hort der
Das „House
of Music and
Entertainment',
kurz H.O.M.E.
genannt, zählt zu
den renommier-
testen Studios für
populäre Musik
in Deutschland.
STEREO wagte
einen Blick ins
Allerheiligste.
—
A
nekdoten sprudeln aus Franz
Plasa nur so heraus. In hanse-
atisch gefärbtem Plauderton
schnackt er über Weltstars wie Emi-
nem und 50 Cent, die eigenmächtig die
Zufahrtsstraßen abriegelten und mit
diversen Bodyguards die H.O.M.E. Stu-
dios stürmten, während Lauryn Hill sich
vor neugierigen Blicken lieber unter einer
Kapuze versteckte. Udo Lindenberg ent-
deckte hier seine Leidenschaft fürs Malen,
und Depeche Mode feilten drei Monate
lang am Album „Songs O f Faith And
Devotion“: „Vor Kurzem waren erst wie-
der Fans der Engländer da, die im Auf-
nahmeraum mit Tränen in den Augen
unveröffentlichten Tracks lauschten.“
Untrennbar ist der Name des heute
60-Jährigen, der lässig das „Du“ anbietet,
mit dem Studio im Hamburger Stadt-
teil Winterhude verknüpft. Nach einer
frustrierenden Phase als Studiogitarrist
tut sich Franz Plasa mit Michy Rein-
cke zusammen und spielt als Gitarrist
in dessen Band Felix De Luxe („Taxi
nach Paris“). Ende der 80er macht er
mit Michel van Dyke erste Demos und
wächst nach dem Prinzip „learning by
doing“ in die Rolle des Produzenten, mit
„Der blonde Hans“ gelingt schließlich
Blick in die Regieräume 1 (oben) und 2: Hier arbeiteten schon Depeche Mode und weitere Weltstars.
18 STEREO 3/2015
FOTO: H.O .M .E. STUDIOS